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Seele ausmisten – vom Annehmen und Loslassen

Wenn ich an den bevorstehenden Frühling denke, denke ich gleichzeitig an Ausmisten und Aufräumen.
Auch dieses Jahr möchte ich wieder etwas ausmisten, doch diesmal auf der emotionalen Ebene, in meinem Inneren sozusagen.

Seele ausmisten?
Wie kann das gehen?

Sehen wir uns doch einmal an, welchen psychischen Ballast wir mit uns herumtragen.

Welche Sorgen und Probleme beschäftigen mich? Woran muss ich immer wieder denken? Wo denke ich sprichwörtlich im Kreis und komme nicht weiter?

Das Schlüsselwort dazu lautet „Loslassen“.
Loslassen ist etwas was den meisten von uns besonders schwer fällt, doch es schafft Platz für Neues, indem wir Altes gehen lassen.

Wie kann das gelingen?

Schritt 1: Bestandsaufnahme

Nimm Stift und Papier zur Hand, setze dich aufrecht hin und schließe die Augen. Spüre in dich hinein.

  • Welche Sorgen begleiten dich täglich?
  • Welche Wünsche und Sehnsüchte in dir sind noch unerfüllt?
  • Welche Probleme wälzt du schon länger / noch immer, worüber grübelst du immer wieder nach?
  • Welche Sehnsüchte plagen dich?

Wenn du das Gefühl hast, dass die Liste vollständig ist, sieh sie dir nochmal mit etwas Abstand an. Kannst du den Ballast spüren?

Mach dir im nächsten Schritt bewusst, dass du nicht den ganzen Ballast auf einmal verlieren kannst. Wähle nun bewusst aus, welcher Glaubenssatz oder welche negative Emotion heute gehen darf.

Schritt 2: Annehmen

Du hast nun einen Punkt deiner Liste ausgewählt. Setze dich wieder aufrecht hin. Schließe die Augen und stelle dir das Problem, die Sorge oder die Sehnsucht vor deinem inneren Auge vor.

Welche Gedanken und Emotionen kommen hoch? Wo spürst du diese?

Verweile kurz bei der Emotion und lass sie zu. Versuche das Gefühl anzunehmen. Sag zu dir selbst: Es ist wie es ist. Es darf so sein.
Lass aufkommenden Tränen ihren Lauf, schlucke kein Gefühl hinunter. Öffne den Mund und atme bewusst durch den Mund aus und ein.

Schritt 3: Loslassen

Du hast nun die Entscheidung getroffen Etwas, das dich belastet, gehen zu lassen. Dies ist der erste Schritt in die Veränderung.

Nimm nun wieder Stift und Papier zur Hand und beginne einen Brief zu schreiben. Schreibe an dein inneres Ich – deine „alte“ Seele.

Schreibe alle Gefühle auf, die noch unausgesprochen sind und noch Raum brauchen. Welche Verantwortungen möchtest du zurück geben? Welche Erinnerungen möchtest du dir bewahren?

Unterzeichne den Brief, wenn er fertig ist. Lege ihn zur Seite und spüre nach, ob er vollständig ist. Dann überlege dir ein Ritual den Brief „aufzugeben“.

Dazu kannst du den Brief verbrennen und zusehen wie die Rauchschwaden aufsteigen. Oder du lässt den Brief zu Wasser und beobachtest, wie die Tinte verwaschen wird. Vielleicht hilft es dir auch den Brief einzugraben und zuzusehen, wie Gras über die Sache wächst.

Welches Ritual du auch wählst, nimm dir Zeit diesen Abschied bewusst zu erleben. Wenn du das Ritual vollzogen hast, sei stolz auf dich und feiere dich. Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang!

Nicht immer können wir Sorgen, Sehnsüchte oder Wünsche auf diese Art loslassen. Manchmal sitzt der Schmerz tiefer oder unbewusster.

Ho’oponopono ist ein Hawaiianisches Ritual zum Loslassen und Vergeben. Dazu werden die folgenden Sätze immer wieder wie ein Mantra laut ausgesprochen.

  • „Es tut mir leid.“
  • „Bitte verzeih mir.“
  • „Ich liebe dich.“
  • „Danke.“

Ebenfalls eine Möglichkeit alte Muster und Gedanken, die uns blockieren loszulassen bietet hier die Familienaufstellung. Was unterbewusst steuert oder hindert wird erleuchtet und kann durch neue Bilder besser gelenkt werden. Wir verändern damit nicht die Vergangenheit, nur die Sicht, die wir darauf haben.