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Die emotional-soziale Ebene der Corona-Krise

Welche Auswirkungen das Corona-Virus auf unsere Gesundheit und unser Immunsystem hat ist uns allen nun weithin bekannt. Doch was genau passiert auf unserer Gefühlsebene und welche Auswirkungen haben Lockdown und Maskenpflicht auf unsere Sozialkontakte?

Seit über einem Jahr hält uns das Corona-Virus nun „gefangen“ und wir mussten lernen mit Einschränkungen in der Öffentlichkeit, im Alltag mit unserer Familie und auch im Umgang mit Freundschaften zu leben. Die meisten von uns erleben diese gesundheitliche Krise auch als eine persönliche Krise: der Job wurde gekündigt, die Streitereien mit den Kindern oder dem Partner nehmen zu, Distance Learning ist nicht nur eine psychische als auch finanzielle Belastung.

Einsamkeit ist ein Wort, das in diesem Zusammenhang immer öfter fällt. Die meisten von uns sind zwar nicht allein, fühlen sich aber trotzdem einsam. Unverständnis von Freunden und Familie erschweren das persönliche Empfinden, aus dem es keinen Ausweg zu geben scheint und welches von vielen oft als Lappalie abgetan wird.

Bereits 2018 beschreibt Manfred Spitzer (Psychiater und Autor) in seinem Buch „Einsamkeit“ diese gefährliche „Erkrankung“, welche nicht nur unsere Stimmung beeinträchtigt, sondern auch unser Immunsystem.

Um uns vor dem Corona-Virus zu schützen haben wir immer weniger Sozialkontakte, fühlen uns weniger verstanden und bemerken eine sinkende Frustrationstoleranz, regen uns also schneller auf und haben unsere Emotionen weniger im Griff.

So macht uns also das, was uns eigentlich gesund halten soll, wieder krank?

Psychische Belastungen können so stark werden, dass wir in eine Depression fallen. Rechtzeitig etwas zu tun, wenn wir auf das Ende unserer Kräfte zusteuern, kann uns wieder ein Stück aus dieser Abwärtsspirale herausholen.

Kontakt muss nicht immer auf körperlicher Ebene stattfinden. Persönliche Gespräche, Telefonate oder Videocalls können uns das Gefühl geben, nicht alleine zu sein. Auch Haustiere stellen in dieser Zeit wichtige “Bezugspersonen” dar und können unsere Einsamkeit lindern. Durch das Streicheln und das Kuscheln mit unserem Vierbeiner werden Botenstoffe frei, die unser seelisches und auch unser körperliches Wohlbefinden steigern. Wir brauchen Berührungen, um zu leben, gesund zu bleiben und uns entwickeln zu können.

Auch leichte körperliche Betätigung und Sport tragen zu unserem seelischen Gleichgewicht bei. Endorphine werden ausgeschüttet und belohnen uns mit einem Gefühl der Zufriedenheit und des Glücks.

Kleine Belohnungen für sich selbst und Achtsamkeit bei der eigenen Zeiteinteilung spielen ebenso eine wichtige Rolle. Sich bewusst hinzusetzen und eine Tasse Kaffee oder Tee zu genießen, dabei die Seele baumeln lassen wird in diesen Zeiten immer wichtiger. Genau aus diesem Grund sollten wir kleine Auszeiten vermehrt in unseren Alltag integrieren und diese bewusst genießen.

Sollte es trotz aller Achtsamkeit für unsere seelische und körperliche Gesundheit doch so weit kommen, dass wir einmal nicht mehr weiter wissen, sollten wir nicht zögern, uns professionelle Unterstützung zu holen. Ein objektiver Außenstehender kann uns helfen, wieder in die innere Balance und eigene Kraft zu kommen, um unseren Alltag wieder positiv zu erleben.

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